Konflikt: Problem oder Chance?
Konflikte begleiten unseren Alltag. Bleiben sie ungelöst, schweben sie wie Damokles-Schwerter über unseren Köpfen. Allein das Denken daran weckt in uns negative Assoziationen oder sogar Angst. Das muss nicht so sein! Versuchen wir einmal, unser Streitmuster zu analysieren und legen den Schalter in unserem Gehirn von der Grundeinstellung "Neandertaler" auf "soziale Interaktion": Versuchen wir, unser Gegenüber nicht als Dinosaurier zu sehen, dem es gilt möglichst schnell eines mit der Keule "überzubraten", sondern als gleichberechtigten Partner, mit dem es gilt, gemeinsam zum Mond zu fliegen!
Information zur Schulmediation im Peraugymnasium
«Wem als einziges Werkzeug ein Hammer zur Verfügung steht,
dem erscheinen alle Probleme als Nägel» (Mark Twain)
Mediation ist eine Methode zur gewaltfreien und partnerschaftlichen Regelung von Konflikten. Sie wurde in den 60er und 70er Jahren in den USA entwickelt und wird seither in vielen Lebensbereichen angewandt. Gemeint ist die Vermittlung bei Konflikten durch unparteiische Dritte, so genannten Mediatoren. Diese führen die Konfliktparteien durch einen Klärungsprozess, welcher ihnen hilft, die eigenen Interessen und Gefühle zu erkennen, den Kontrahenden zu verstehen und letztlich gemeinsam eine einvernehmliche Lösung für den Konflikt zu finden. Das Ziel ist eine Einigung, die beide Parteien unterschreiben und auch umsetzen. Als Voraussetzung für eine gut laufende Mediation müssen Freiwilligkeit und Interesse an einer Konfliktlösung gegeben sein.
Mediiert werden bei uns Schülerkonflikte durch SchülerInnen selbst. Unsere so genannten Schülermediatoren wurden eigens dazu ausgebildet und werden von Mag. Heidi Kitz-Riedler und Mag. Wolfgang Gradischnig begleitet. Der Klärungsprozess geschieht natürlich streng vertraulich und wird in Form einer Co-Mediation ausgeübt, um eine Überforderung unserer SchülermediatorInnen zu vermeiden.
Für die ersten Klassen werden jeweils zwei SchülerInnen eine Art Patenschaft übernehmen, Kontakte und Hilfestellungen sind in den Mediationsssprechstunden am Mittwoch in der 6. Stunde, sowie einer großen Pause möglich.
Einige unserer SchülerInnen sind auch als VertrauensschlülerInnen ausgebildet und können bei unterschiedlichen Problemen angesprochen werden. Bei schwierigeren Fällen stellen sie den Kontakt mit der geeigneten Beratungsstelle her.
Die Idee, dass Gleichaltrige die Rolle des Mediators übernehmen, resultiert aus der Überlegung, dass Jugendliche sehr stark von "ihrer Gruppe" beeinflusst werden. Praxisversuche diesbezüglich haben auch gezeigt, dass ein Vermitteln durch gleichaltrige oder etwas ältere Jugendliche bei Streitfällen oft wirkungsvoller ist und von den Betroffenen besser angenommen werden kann als das Eingreifen von Erwachsenen.
Durch unsere Schulmediation möchten wir dazu beitragen, die Selbstkompetenz und damit das Selbstwertgefühl ihres Kindes zu steigern, es dahingehend zu sensibilisieren, von der "Gewinner/Verlierer-Mentalität" wegzukommen und stattdessen "problemlösungsorientiert" zu denken. Eine wertschätzende und akzeptierende Haltung gegenüber Mitmenschen wirkt sich letztlich nicht nur positiv auf das Klassen- und Schulklima aus, sondern findet auch Eingang in die Familie.
Seit letztem Semester sind unsere SchülerInnen auch als VertrauensschülerInnen ausgebildet und können bei unterschiedlichen Problemen angesprochen werden. Bei schwierigeren Fällen stellen sie den Kontakt mit der geeigneten Beratungsstelle her.
Ermutigen auch Sie ihr Kind dieses Service zu nützen!
Video erstellt von Victoria Wagner
Schüler*innen-Information
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Du findest uns in unseren Sprechstunden im Sprechzimmer 3 im Parterre (Mediationsraum) oder in unseren Klassenzimmern.
Projekt "Gesunde Schule"
Mediatorinnen und Schülerguides 2019/20