19. 11. 2016

Das Leben ist wie eine Zwiebel

Artikel verfasst von  Karin Rauscher

Die 5C sowie die 6C erlebten mit ihren Deutschprofessorinnen Taferner und Rauscher am 9. November 2016 einen Theatertag. Diesmal gab es kein „Theater“ in der Schule, sondern ein Theater-Erleben in Form eines Besuchs des Stadttheaters Klagenfurt mit Führung und eines Theaterstücks in den Räumen der Kammerlichtspiele.
Bei der Führung im Stadttheater durch verwinkelte Ebenen und Gänge wurde uns der Hintergrund einer Aufführung nähergebracht, indem wir „hinter die Kulissen“ einer Theaterproduktion schauen konnten: Kostümentwürfe und Schneiderei, Tischlerei und Kulissenherstellung, 3-D-Drucker und Werkstatt, Proberäume, Maskenbildner und Bühnenarbeiter, der Bereich hinter und unter der Bühne und einiges mehr. Manche/r wollte am liebsten gleich selbst auf „die Bretter, die die Welt bedeuten“ und sich im Scheinwerferlicht der Lichttechnik als Bühnenstar hervortun.
Dass dies allerdings nicht ganz so einfach ist, konnten wir anschließend bei der Aufführung von „Peer Gynt“, einem Jugendstück nach der Vorlage von Henrik Ibsen, erfahren. Mit vollem (Körper)einsatz agierten die hervorragenden Hauptdarsteller (allen voran Christopher Ammann als Peer Gynt) vor dem jugendlichen Publikum.
Mit jazziger Live-Musik untermalt und modernisiert mit deutsch-englischer Jugendsprache und teilweiser Gothic-Ausstattung wurde uns so der „Selbstfindungstrip“ der Hauptfigur näher gebracht. Es geht um Außenseitertum, die Sehnsucht nach Anerkennung, Liebe und einer Heimat und darum, den Sinn im Leben zu finden, auch wenn der Tod (hier in der Figur des „Knopfgießers“) einen immer durchs Leben begleitet. Wie kann man sich selbst als Mensch begreifen, wenn man wie eine „Zwiebel ist – viele Schalen, aber kein Kern“? Peer ist ein „outlaw“, stolpert durch sein Leben, träumt, negiert die Realität, lebt exzessiv und in Wahnvorstellungen, flüchtet vor den Menschen, die ihn lieben und sich um ihn sorgen (seine Mutter, das Mädchen Solveig). Sein Leben ist ein „fucking Schiffbruch“, doch ist es wert gelebt zu werden, gerade und vor allem als junger Mensch!
Es war ein besonderes Theatererlebnis und hat den einen oder anderen auch danach noch zum Nachdenken angeregt.

Theatertag für 5C und 6CTheatertag für 5C und 6CTheatertag für 5C und 6CTheatertag für 5C und 6CTheatertag für 5C und 6CTheatertag für 5C und 6CTheatertag für 5C und 6CTheatertag für 5C und 6C

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